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Bestattungsarten

Diamant- oder Weltraumbestattung?

Der Persönlichkeit des Menschen auch im Todesfall Ausdruck zu verleihen – das ist die Idee dieser außergewöhnlichen Bestattungsvarianten.

Weltweit finden je nach Glaube, Kultur und Tradition Bestattungen auf unterschiedlichste Art und Weise statt. Bei uns in Mitteleuropa ist die Form der Erdbestattung christlich geprägt und hat seine Wurzel in der Bestattung Jesus, der entgegen der damalig gängigen Form (Leichenverbrennung) in einem Felsengrab beigesetzt wurde.

Die Erdbestattung hat sich danach über die Jahrhunderte fest in unserer Kultur verankert. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Feuerbestattung im christlichen dominierten Mitteleuropa eine vorkommende Praxis. Daraus entwickelte sich in den letzten Jahren eine Vielzahl weiterer individueller Formen der Bestattung.

Möglichkeiten der Bestattung
Möglichkeiten der Bestattung (Foto: Daniel Seeger)

Erdbestattung (Körperbestattung)

Mit beinahe 50 Prozent aller Bestattungen entscheiden sich viele Deutsche nach wie vor für ein klassisches Begräbnis in einem Sarg auf einem Friedhof. In der Regel ist der Friedhof am letzten Wohnort der Familie . Die Beerdigung kann im Einzelgrab oder Gemeinschaftsgrab (mit Partner, Kindern, etc.) erfolgen. Das Begräbnis in einem anonymen Massengrab findet nicht mehr statt, selbst wenn der Verstorbene mittelos und ohne unterhaltspflichtige Verwandtschaft war.

Feuerbestattung (Aschebestattung)

Mit Einäscherung bzw. Kremation des Leichnams verbinden wir häufig die weit verbreitete Form der Beisetzung in einer Urne. Die Einäscherung ist daneben jedoch Grundvoraussetzung für die „neuen“ Varianten der Bestattung, wie Seebestattung oder Luftbestattung. Für die Feuerbestattung ist, anders als bei der Erdbestattung, eine schriftliche Erklärung durch den Verstorbenen selbst oder den nächsten Angehörigen notwendig. Ebenfalls wird obligatorisch eine zweite Leichenschau im Krematorium durchgeführt, damit es keinen Zweifel an Identität und Todesursache gibt.

Urnenbeisetzung

Die normale Variante der Feuerbestattung ist die Beisetzung in einer Urne auf dem Friedhof. In Deutschland ist es verboten, die Urne zuhause aufzubewahren oder auf dem eigenen Grund zu vergraben. Einzig in Bremen ist es unter bestimmten Voraussetzungen gestattet, die Asche auf dem privaten Grundstück zu verstreuen.

Baumbestattung

An immer mehr Orten in Deutschland gibt es mittlerweile einen Friedwald oder Ruheforst, in denen Baumbestattungen möglich sind. Die Asche wird dort in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines ausgewählten Baumes beigesetzt. Grabschmuck oder Blumen sind an dieser Ruhestätte nicht erlaubt. Lediglich die Nennung des Namens des Verstorbenen an einer Plakette am Baum ist gestattet, aber nicht vorgeschrieben. Bei der Wahl des Baumes kann individuell zwischen Familien-, Freudschafts- oder Gemeinschaftsbaum unterschieden werden.

Ursprung dieser Bestattungsform ist die Vorstellung der Verbundenheit zur Natur und wurde in der Vergangenheit hauptsächlich von Nomadenvölkern praktiziert. 1993 wurde erstmals ein Friedwald in Deutschland eröffnet. Seither gibt es mehr als 100 dieser Bestattungsorte.

Seebestattung

Früher ausschließlich Seeleuten bzw. an Bord Verstorbenen vorbehalten, ist diese Variante der Bestattung seit beinahe 100 Jahren als Alternative zur Sarg- oder Urnenbeisetzung für Jedermann in Deutschland möglich. Dabei wird die Asche in einer wasserlöslichen Urne bzw. Seeurne auf ‚hoher See‘ beigesetzt. Üblicherweise spricht der Kapitän des Schiffes die traditionelle Trauerrede. Generell ist die Seebestattung in jedem Meer möglich. Von Deutschen wird vorwiegend die Ost- und Nordsee gewählt.

Die Seebestattung war in der Vergangenheit vornehmlich eine Notbestattung, da es nicht praktikabel war, auf hoher See Verstorbene an Land zu bringen. Für Seefahrer und Marinesoldaten gilt die Seebestattung noch heute als besonders ehrenvolle Art der Bestattung.

Luftbestattung

Bei dieser Bestattungsart wir die Asche aus einem Hubschrauber, Heißluftballon oder Flugzeug aus verstreut. Die Angehörigen können wahlweise am Abflugort verabschieden oder mit an der Zeremonie teilnehmen. Aufgrund des Friedhofzwangs und der Bestattungspflicht ist die Luftbestattung in Deutschland nicht erlaubt, jedoch über spezialisierte Anbieter aus Frankreich oder der Schweiz möglich.

Diamantenbestattung

Die Diamantbestattung ist eigentlich eine Mischform aus zwei Varianten der Feuerbestattung. Ein kleiner Teil der Asche wird in einem langwierigen Prozess zu einem Diamanten verarbeitet. Der restliche Teil der Asche muss auf andere Weise, bspw. in einer Urne, beigesetzt werden.

Um einen oder mehrere Erinnerungsdiamanten zu bekommen, ist im Fertigungsverfahren zunächst der Kohlenstoff aus der Asche herauszufiltern. Unter starkem Druck und hoher Temperatur entwickeln sich daraus langsam Diamant-Kristalle, die später in eine gewünschte Form geschliffen werden. Aufgrund des aufwendigen Fertigungsprozesses ist die Diamantbestattung eine sehr kostspielige Variante unter den Bestattungsarten. Mit Preisen von mindestens 5.000 bis 13.000 Euro pro Diamant ist zu rechnen.

Für die Diamantbestattung gilt in Deutschland dasselbe wie für die Luftbestattung: Sie ist durch den Friedhofszwang verboten. Unternehmen aus Holland und der Schweiz bieten diese Form der Bestattung auch auf dem deutschen Markt an.

Weltraumbestattung

Die Bestattung auf dem Mond oder im Weltall – was sich erst einmal unglaublich anhört, gibt es mittlerweile tatsächlich und ist die wohl außergewöhnlichste Weise der Bestattung. Ähnlich wie bei der Diamantbestattung ist es eine Mischform, denn in den Weltraum werden nur wenige Gramm der Asche in einer kleinen Mini-Urne verbracht.

Bei der ‚normalen‘ Weltraumbestattung fliegt die Mini-Urne an Board einer Trägerrakete in die Erdumlaufbahn. Bei einer Mondbestattung soll sie sogar auf der Mondoberfläche landen. Wer diesen Wunsch hat, sollte es bereits zu Lebzeiten in einer schriftlichen Erklärung festhalten, beispielsweise in einer Bestattungsverfügung.

Kommerziell angeboten wird diese Form der Bestattung seit 1997 vom Unternehmen Celestis in den USA. Die außergewöhnlichste Bestattungsform ist zeitgleich auch die kostspieligste. Für den Flug der Mini-Urne in die Erdumlaufbahn werden für ein Gramm mindestens 5.000 Euro fällig, für die Mondbestattung sogar 25.000 Euro.

Weitere Naturbestattungen / Schweiz

In Europa ist die Schweiz das liberalste Land, wenn es um das Thema Bestattungen geht. Ratsam ist es, bereits zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung oder anderweitige Erklärung mit seinen individuellen Wünschen zu verfassen. Nach Einäscherung und Verbringung der Asche in die Schweiz, wird die Urne den Angehörigen zur Bestattung übergeben. Diese Möglichkeiten der Naturbestattung haben Sie in der Schweiz:

  • Bachbestattung / Bergbach
  • Bestattung auf einer Almwiese oder Bergwiese
  • Felsbestattung
  • Flussbestattung
  • Wasserfallbestattung
  • Windbestattung

Bestattungskosten

Je nach individuell gewählter Variante können Bestattungen zwischen 3.000 und 25.000 Euro kosten. Diese Kosten tragen normalerweise die nächsten unterhaltspflichtigen Angehörigen (Ehegatte, Kinder, Eltern). Mit einer Bestattungsvorsorge oder einer Sterbegeldversicherung können Sie Ihre Angehörigen entlasten und Ihre persönliche Wunschbestattung vorab finanzieren.

Checkliste für den Trauerfall

Neben der Form der individuellen Bestattung können Menschen bereits zu Lebzeiten vieles für den eigenen Tod regeln und vorsorgen. Das Deutsche Seniorenportal gibt in einem Ratgeber zum Download einen Überblick über „die wichtigsten Formalitäten und Fristen im Trauerfall“.