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Knieteilprothesen

Wann reicht im Kniegelenk eine Teilprothese?

Die letzte Option bei der Behandlung von Knieerkrankungen ist der Gelenkersatz. In einigen Fällen reicht es aus, Teile des Kniegelenks auszutauschen.

Bei einer Arthrose oder nach einem Unfall sind nicht immer alle Teile des Kniegelenks gleich stark betroffen. Besonders anfällig für den Knorpelverschleiß sind der innere Anteil des Knies und der Bereich hinter der Kniescheibe. Wenn dies der Fall ist, reicht es, den beschädigten Bereich mit Hilfe eines Implantats oder einer Teilprothese zu behandeln und die gesunden Knorpel, Knochen und Bänder des Patienten zu erhalten, erklärt der Spezialist für Kniechirurgie am Salem Spital Bern/ Schweiz, Dr. med. Bernhard Christen: „Durch den Erhalt der gesunden Gelenksteile erreicht man eine wesentlich bessere Gelenkfunktion als mit einer Totalprothese, das Gelenk unterscheidet sich kaum von einem gesunden Kniegelenk. Dadurch ist zum Beispiel Sport mit Teilprothesen wesentlich besser möglich als mit einer Vollprothese. Gerade jüngere, aktive Patienten haben sehr hohe Ansprüche an ihr operiertes Kniegelenk, sie möchten wie vor der Erkrankung Golf spielen oder Skifahren können. Diese Ansprüche können mit Teilprothesen viel besser erfüllt werden als mit Totalprothesen.“

Was leisten Knieteilprothesen?

„Eine Voraussetzung für den Einsatz einer Teilprothese ist unbedingt, dass sich die Arthrose ausschließlich auf einen der drei Abschnitte des Kniegelenks, also Innenseite, Außenseite oder Kniescheibe, beschränkt“, betont Dr. Christen. „Auch die Bänder sollten noch intakt sein, um die Stabilität zu gewährleisten“. Knieteilprothesen können zum einen das Gelenk zwischen Oberschenkel und Kniescheibe ersetzen, zum anderen den inneren oder äußeren Bereich des Kniegelenks. Beschädigte Knorpelstellen werden in der Regel mit einem Oberflächenimplantat aus Metall ersetzt, das im intakten Knochen verankert wird. Fixe oder mobile Polyethylenteile ersetzen Knorpel und Menisken. An der Knieinnen- und seltener auch an der Außenseite kommen die sogenannten „Schlittenprothesen“ zum Einsatz. Sie haben den Namen von ihrer Form, der an eine Schlittenkufe erinnert. Noch seltener sind Prothesen der Gleitbahn der Kniescheibe am Oberschenkel, die meistens einen Ersatz der Kniescheibenrückfläche aus Kunststoff erfordern. Grundsätzlich können bei gut erhaltenen Kreuzbändern zwei, selten drei Teilprothesen miteinander kombiniert werden.

Wo liegen die Vorteile im Vergleich zur Vollprothese?

Teilprothesen können mit sogenannten „minimalinvasiven Operationsmethoden“ eingesetzt werden. Dabei werden die Instrumente und Prothesen lediglich durch kleine Schnitte eingeführt. Gewebe und Weichteile werden maximal geschont, der Blutverlust und auch die Gefahr einer Infektion sind deutlich geringer. „Der große Vorteil ist, dass sich bei Teilprothesen sämtliche OP-Risiken halbieren“, erklärt Dr. Christen. „Der Eingriff selbst ist technisch anspruchsvoller und filigraner als die Implantation einer Vollprothese, dauert aber dennoch nur etwa 45 Minuten. Der Patient kann noch am gleichen Tag aufstehen, das operierte Knie voll belasten und bewegen“. Als großen Pluspunkt empfinden viele Patienten, dass sie ihre gewohnten Aktivitäten bereits nach wenigen Wochen wieder aufnehmen können. Im Vergleich zur Totalprothese verkürzt sich die Rekonvaleszenzzeit erheblich.

Wie haltbar sind Teilprothesen im Kniegelenk?

Die Haltbarkeit einer Teilprothese liegt in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren, sagt Kniespezialist Christen. Sie ist damit gleich lang wie bei einer Totalprothese: „Kritisch sind die ersten zwei Jahre. Wenn Komplikationen auftreten, dann häufig in diesem Zeitfenster. Ursache sind meistens chirurgisch technische Probleme. Diese äußern sich z.B. in Schmerzen, weil die Prothese nicht richtig sitzt. Wenn diese zwei Jahre überstanden sind, dann hält die Prothese bei 95% der Patienten 10 Jahre, bei 92% 15 Jahre und bei immerhin noch 82 Prozent aller Operierten sogar 25 Jahre. Das heißt eine Teilprothese kann definitiv mehr sein als eine temporäre Lösung“. Bezüglich der Haltbarkeit von Knieteilprothesen setzt Dr. Christen große Hoffnungen in die Materialforschung: „Wir verwenden jetzt seit gut 60 Jahren Metall und Kunststoff in der Prothesenherstellung. Hier könnte sich demnächst durchaus mehr tun, als die bereits massiven Verbesserungen der Polyethylenqualität in den letzten Jahren. Deutliche Fortschritte gibt es auch bei den Operationstechniken: Die Roboterchirurgie unterstützt durch Computernavigation ist auf dem Vormarsch. Dies wird sicher dazu beitragen, Knieteilprothesen in Zukunft noch erfolgreicher einsetzen zu können“.