Anzeigensonderveröffentlichung
Sämtliche Inhalte dieser Seite sind ein Angebot des Anzeigenpartners. Für den Inhalt ist der Anzeigenpartner verantwortlich

Ellenbogenschmerzen

Wenn die Hand nicht mehr zum Mund kommt

Ellenbogenschmerzen können unterschiedlichste Ursachen haben. Auch der sogenannte „Tennisarm“ entsteht nicht allein durch Überbelastungen beim Sport.

Unser Ellenbogen ermöglicht nicht nur das Beugen und Strecken des Armes, sondern auch eine Drehbewegung des Unterarmes. Das Ellenbogengelenk besteht genau genommen aus drei verschiedenen Teilgelenken, die sich jedoch eine gemeinsame Gelenkkapsel teilen. Da der Ellenbogen anders als z.B. Sprung- und Kniegelenk nicht unter einer dauerhaften Belastung steht, werde ein schmerzender Ellenbogen von vielen Betroffenen lange ignoriert, weiß PD Dr. med. Andreas Lenich, Spezialist für Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Sporttraumatologie und Knorpeltherapie am Helios Klinikum München West: „Beim ersten Auftreten von Beschwerden auf schmerzstillende Salben oder Medikamente zurückzugreifen, ist völlig in Ordnung. Häufig hilft auch ein Ruhigstellen, wenn man ahnt, woher die Schmerzen kommen. Wenn die Beschwerden aber nach 9 bis 12 Monaten immer noch anhalten, sollte man dringend eine genaue Diagnose vornehmen lassen“.

Das neue Krankheitsbild unserer Zeit: Der „Mausarm“

Die Finger krampfen oder kribbeln, das Hand- und Ellenbogengelenk schmerzt – durch die zunehmende Computerarbeit ist eine neue Überlastungskrankheit entstanden, der „Mausarm“. Dass zwei Finger  stundenlang erhöht auf einer Computermaus herumklicken, strapaziert Muskulatur und Sehnen und kann eine Entzündung verursachen. Hinzu kommen häufig Haltungsschwächen durch das lange Sitzen vor dem Schreibtisch, meist nicht in idealer Position. „Genau wie beim Tennisarm sind auch die Patienten mit Mausarm meistens zwischen 30 und 40 Jahre alt“, erklärt Dr. Lenich. „Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen. Unter einem Tennisarm leiden aktive Tennisspieler oder auch Profisportler übrigens nur sehr selten. Ähnlich wie der Mausarm entsteht er viel eher durch Haltungsstörungen oder besondere Mehrbelastungen“. Auch Personen, die ständig dieselben Bewegungen mit Hand und Arm ausführen müssen, laufen Gefahr, einen Tennisellenbogen zu entwickeln. Dazu zählen Hebe- und Drehbewegungen genauso wie das kräftige Zugreifen mit der Hand, z.B. nach einem Hammer.

Erste Hilfe bei Ellenbogenschmerzen

Nach einer ausführlichen Diagnose, bei der genau festgestellt wird, wann und bei welchen Bewegungen oder Gelegenheiten der Schmerz auftritt, wird zunächst versucht, die Ursache auszuschalten. „Grundsätzlich ist die Prognose gut“, betont Dr. Lenich. „Der Körper kann Überlastungsreaktionen sehr gut selbst heilen, man muss nur Geduld mitbringen. Schienen und Bandagen unterstützen den Heilungsprozess genauso wie Physiotherapie und eigene Dehnübungen“. Kurzfristig könnten auch Schmerzmittel zur Linderung beitragen, so der Ellenbogenexperte. Er warnt allerdings vor der Gabe von Kortison. Dieses solle nur in Ausnahmen zum Einsatz kommen, da es langfristig mehr schade als nutze.

Nächster Schritt: Ellenbogen-Operation

Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten keinen ausreichenden Erfolg bringen, besteht je nach Ursache der Beschwerden die Möglichkeit, die Schmerzen durch einen chirurgischen Eingriff zu beenden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine Einengung von Nerven, Strukturschwächen oder eine Instabilität vorliegen. Auch bei einer Arthrose im Ellenbogengelenk, einem fortschreitenden Knorpelabbau im Gelenk, kann eine Operation helfen, wenn Physiotherapie und Mobilisierungsversuche keine zufriedenstellende Besserung bringen. „Bei eine Arthrose im Ellenbogen sind die Symptome und Schmerzen zwar längst nicht so ausgeprägt wie z.B. im Kniegelenk“, sagt Dr. Lenich. „Allerdings kann die Beugung des Armes stark eingeschränkt sein, z.B. auf eine Winkel von nur noch 100° bis 90°. Dadurch ist man nicht mehr in der Lage, die Hand zum Mund zu führen“.

Gelenkersatz am Ellenbogen

Abhängig von der Schädigung der Gelenkteile lässt sich in einigen Fällen das Einsetzen eines Implantates oder eines künstlichen Ellenbogengelenks nicht vermeiden, erklärt Dr. Lenich: „Häufig werden beschädigte Oberflächen durch Implantate ersetzt. Manchmal muss auch das gesamte Gelenk durch ein künstliches ersetzt werden, um die Beweglichkeit des Armes wieder herzustellen. Allerdings gibt es neben uns nur sehr wenige Zentren in Deutschland, die diese Operationen durchführen können. Sie kommen nicht so häufig vor wie Knieoperationen – und das ist auch gut so. Beim Ellenbogen sollte meiner Meinung nach das Hauptaugenmerk auf dem Erhalt des natürlichen Gelenks liegen“. Nach einem chirurgischen Eingriff am Ellenbogen dauert die erste Heilungsphase etwa 6 Wochen, so der Ellenbogenspezialist. „Diese Zeit muss man auch für den Ausfall im Beruf einplanen. Auf lange Sicht ist eine Vollbelastung erlaubt und auch durchaus möglich. Voraussetzung ist allerdings ein konsequenter Muskel- und Kraftaufbau, um das alte oder neue Ellenbogengelenk nicht gleich wieder zu überlasten“.

Wie kann man Ellenbogenschmerzen vorbeugen?

„Die beste Prävention ist zuallererst, Haltungsschäden zu vermeiden. Dazu gehört ein ergonomisch ausgerichteter Arbeitsplatz, z.B. mit einer Vertikalmaus, einer gebogenen Tastatur, vielleicht mit Silikonpolster für die Handballen und eine angepasste Höheneinstellung des Bildschirms“, so Dr. Lenich. Wer regelmäßig bestimmte Arm- oder Handbewegungen ausführen muss, sollte auch auf einen angemessenen Ausgleich achten. Dies können Dehnübungen und kleine Pausen sein. Auch Ellenbogenschoner können helfen, berufs- oder sportbedingte Belastungen zu reduzieren und das Verletzungsrisiko einzudämmen.