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Kniegelenkprothesen

„Wir brauchen Maßanzüge, keine Zwangsjacken“

Für Patienten mit Kniegelenkserkrankungen wie z.B. Arthrose sind individuelle Lösungen gefragt, sowohl bei gelenkerhaltenden, als auch gelenkersetzenden Therapien.

Die meisten Knieprobleme entstehen durch den Verschleiß (Arthrose) dieses stark belasteten, größten Gelenks unseres Körpers. PD Dr. med. Christian Liebau, Spezialist für Endoprothetik und gelenkerhaltende Chirurgie, ist Chefarzt der Orthopädie an der Asklepios Harzklinik Bad Harzburg. Er hat beobachtet, dass die Arthrosepatienten deutlich jünger geworden sind. Viele seiner Patienten sind nicht einmal 60 Jahre alt, sondern kommen bereits im Alter zwischen 40 und 50 Jahren mit schmerzhaften Verschleißerscheinungen im Kniegelenk zu ihm: „Am Anfang steht immer der Versuch, das Knie konservativ, also ohne chirurgische Eingriffe zu behandeln. Sind die Knorpelschäden allerdings so groß, dass der Patient vorausgegangener Behandlungen ständig unter Schmerzen leidet, überlegen wir gemeinsam, welche chirurgischen Möglichkeiten den größten Erfolg bieten“. Dr. Liebau und sein Team legen dabei größten Wert auf eine umfassende Aufklärung und Beratung: „Ich weiß, dass dies aufgrund von Zeitmangel und auch der mangelnden Vergütung für solche Beratungsgespräche manchmal zu kurz kommt. Aber jeder Patient verdient eine maßgeschneiderte Lösung für sein Leiden“.

Gelenkerhaltende Kniechirurgie bei Arthrose
Zu den häufigsten Ursachen bei Kniegelenkserkrankungen gehört der Knorpelschwund (Arthrose), der sowohl flächig, als auch nur in Teilbereichen des Knies vorkommen kann. „Eine klassische Möglichkeit besteht darin, den defekten Knorpel abzutragen und anzubohren, um dadurch die körpereigenen Stammzellen zu aktivieren. Mit einer Chance von 50:50 bildet sich so ein „Knorpelersatzgewebe“, erklärt Kniespezialist Liebau. Alternativ könne man im Rahmen einer Arthroskopie Knorpelzellen entnehmen, im Labor nachzüchten und bei einem zweiten kleinen Eingriff wieder im geschädigten Kniebereich ansiedeln. „Bei einer Knorpelknochentransplantation ist nur ein einziger Eingriff notwendig“, erklärt Dr. Liebau. Dabei werden aus dem gesunden unbelasteten Bereich des Kniegelenks ein oder mehrere Knorpelknochenzylinder ausgestanzt und im belasteten Kniebereich eingesetzt. Da diese Techniken sehr aufwändig sind und höchste Präzision erfordern, sei es ratsam, diese in einem spezialisierten Kniezentrum durchführen zu lassen, so der Spezialist: „Es macht einen Unterschied, ob ein niedergelassener Facharzt oder eine Klinik pro Jahr wenige Patienten operieren, oder wir in einem Zentrum das Vielfache solcher Operationen durchführen.

Teil- oder Vollprothesen für das Kniegelenk
Erfahrene und vielseitige Operateure sind ebenfalls wichtig, wenn das Knie so stark geschädigt ist, dass als letzte Möglichkeit nur noch ein Gelenkersatz (Kniegelenksprothese) helfen kann. „Wir möchten für unsere Patienten im übertragenen Sinne Maßanzüge herstellen und keine Zwangsjacken. Dazu gehört zum Beispiel auch ein asymmetrischer Gelenkersatz. Uns ist wichtig, dass die Bewegung des Knies so natürlich wie möglich erfolgen kann. Egal ob wir nur Teilbereiche, z.B. durch eine unikondyläre Schlittenprothese, oder das gesamte Gelenk ersetzen“, erklärt Dr. Liebau. Ist der Kniegelenksknorpel nur auf der Innenseite beschädigt, ist es möglich, das Gelenk teilweise zu erhalten und nur den beschädigten Teilbereich durch ein unikondyläres Implantat (einseitig) zu ersetzen, welches eine natürliche Roll-Gleitbewegung wieder herstellt. Bei einer bikondylären Schlittenprothese wird dagegen die vollständige Oberfläche des Kniegelenkes durch ein Implantat ersetzt. Dank moderner Operationsmethoden können die Hautschnitte bei diesen Eingriffen mittlerweile auf 8 bis 12 cm beschränkt werden, so dass nur überschaubare Narben zurückbleiben.

Kniegelenksprothese: Nachsorge nicht vernachlässigen!
In der Regel können die Patienten am Tag nach dem Einsetzen einer Kniegelenksprothese bereits die ersten Schritte machen. Nach fünf bis sechs Tagen sind die meisten so mobil, dass die eigentliche Reha-Phase beginnen kann. Die Nachsorge dürfe auf keinen Fall unterschätzt werden, warnt Dr. Liebau: „Selbst wenn das künstliche Gelenk direkt nach der Operation natürlich voll funktionsfähig ist, so habe ich bei dem Eingriff aber das Knie verletzt. Und damit dieses ausheilt, braucht es Zeit. Mindestens sechs Wochen, besser wären acht bis zehn Wochen, sollte der Patient nach der Knieoperation betreut werden. Und damit meine ich Physiotherapie, Gangschulung und auch Lymphdrainagen. Letztere werden häufig nicht durchgeführt, obwohl sie wichtig für die Heilung und das Wohlbefinden sind“. Patienten sollten sich nicht davon täuschen lassen, dass sie kurz nach der Operation bereits ohne Gehstützen laufen können, so der Experte. Nur wer sich für Heilung und den Muskelaufbau ausreichend Zeit lasse, könne auch gute Ergebnisse erwarten. So sollten die Gehhilfen idealerweise 6 Wochen lang verwendet werden, um das operierte Kniegelenk zu entlasten und langsam an die erwarteten Aufgaben heranzuführen. Wer seine Krankengymnastikübungen regelmäßig absolviert, könne auch nach einem Vierteljahr wieder damit beginnen, Sport zu treiben.

Bei Kniegelenksprothesen Funktionalität beachten!
Für die kommenden Jahre sei es wichtig, dass sich Industrie und Mediziner darauf konzentrieren, die Funktionalität des Kniegelenks in den Vordergrund zu rücken, so Dr. Liebau. Es reiche nicht, nur CT- oder MRT-Bilder zu betrachten, sondern es müsse auch die Beweglichkeit des Patienten genau untersucht werden. Wünschenswert wäre ein Messverfahren, das die Patientendaten inklusive der Beweglichkeit verarbeitet und als Ergebnis ein passendes Implantat vorschlägt. In den nächsten zehn Jahren könnte diesbezüglich einiges passieren, hofft Knieexperte Liebau. Damit das größte Gelenk des Menschen möglichst bis ins hohe Alter beschwerdefrei funktionieren kann.