Treppenlifte ermöglichen gehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben. Allerdings muss der Treppenlift jedem Wohnraum individuell angepasst werden.

Die meisten Wohnungen und Häuser sind Unikate. Damit die Lifte nahtlos in die Raumkonzepte eingebunden werden können, bedarf es einer Maßanfertigung für die jeweilige Treppe. Damit die verbindenden Elemente zwischen mehreren Etagen jedoch für den Einbau eines Lifts in Frage kommen, müssen die Konstruktionen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese Bedingungen sind bei einigen Treppenformen weniger, bei anderen deutlich mehr umfassend. Ob gerade Treppe, Kurvenlift oder Außentreppenlift: Welche Voraussetzungen müssen durch die einzelnen Konstruktionen erfüllt sein?
Ein Kinderspiel: Ein Treppenlift für eine gerade Treppe
Der Einbau eines Treppenlifts für eine gerade Treppe ist normalerweise problemlos möglich. Die Schiene zur Beförderung des Lifts setzt sich aus mehreren geraden Einzelstücken zusammen, die der Treppenform, deren Steigung sowie der Stufentiefe 1:1 angepasst werden. Durch den unkomplizierten geraden Treppenverlauf ist die Anfertigung der Schiene zumeist recht einfach. Dennoch sind erfahrene Liftanbieter natürlich darauf bedacht, starke Steigungen bzw. ungleiche Stufenhöhen bei der Konstruktion zu berücksichtigen. Eine gerade Treppe sollte für den Einbau eines Treppenlifts mindestens 70 Zentimeter breit sein. Hinsichtlich der Treppenlänge oder Etagenanzahl bestehen zunächst keinerlei Einschränkungen.
Wie kompliziert ist der Einbau eines Treppenlifts für kurvige Treppen?
Kurventreppenlifte sind eine sinnvolle Lösung für verwinkelte, kurvige Treppenverläufe. Sogenannte Kurventreppen sind häufig in L-Form mit einer Kurve oder in U-Form mit mehreren Kurven angelegt. Bei beiden Treppenarten ist der Einbau eines Lifts zwar generell möglich, allerdings müssen die Konstruktionen ebenfalls eine Mindestbreite von 70 Zentimetern aufweisen. Bezüglich der Etagenanzahl sowie der Treppenlänge legen Hersteller keine Einschränkungen fest.
Ein weiteres Beispiel für eine Kurventreppe ist die Wendel- bzw. Freiformtreppe. Aufgrund der gebogenen Form dieser Verbindungselemente zwischen mehreren Etagen sind die Anfertigung der Schienen sowie die Montage mit einem verhältnismäßig hohen Aufwand verbunden. Für diese Treppenarten sowie die Podesttreppe müssen die Konstrukte ebenfalls eine Mindestbreite von 70 Zentimetern habe. Dennoch gilt, dass ein Aufbau auf diesen Treppenformen keine Frage der Unmöglichkeit ist.
Welche Rolle spielt die Anzahl der Etagen sowie die Materialwahl?
Die Anzahl der Etagen ist für den Einbau eines Treppenlifts unbedeutend. Versierte Lifthersteller passen die Antriebs- und Führungsschiene ganz einfach der Etagenanzahl sowie der Treppenlänge an. Doch je länger die Schiene ist, desto höher sind der Arbeitsaufwand und die damit verbundenen Kosten. Das bevorzugte Material der Wände, des Bodens und insbesondere der Treppe wirken sich ebenfalls nicht auf den Einbau aus. Problemlos können die Beförderungsmittel in Elemente aus Beton, Stein, Holz, Granit, Stahl oder gemauerten Ziegeln eingebaut werden. Durch moderne Befestigungsoptionen und Bohrtechniken können Treppenliftanlagen auf jedem Wand-, Treppen- und Bodenmaterial montiert werden. Im Vorfeld kontrollieren die Treppenliftanbieter die Belastbarkeit des Materials sowie den Ort für die geplante Montage.
Sonderfall Außenlift: Wann ist ein Außentreppenlift sinnvoll?
Ein Außentreppenlift ist für ältere und gehbehinderte Menschen eine sinnvolle Option, die einen barrierefreien Zugang zum Außenbereich nutzen möchten. Ist die Außenanlage eines Grundstücks beispielsweise nur durch Stufen zugänglich, gestatten spezielle Treppenlifte für den Außenbereich einen barrierefreien Transport zum Hauseingang oder Garten. Im Gegensatz zu einer Liftanlage für den Innenbereich muss ein Außenlift jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen und wetterfest konzipiert sein.
Außenlifte sind empfehlenswert, wenn Menschen mit einer Behinderung aufgrund physischer Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, durch Treppen vor das Haus oder in den Garten zu gelangen. Um einer etwaigen Sturzgefahr durch auftretende Nässe oder Feuchtigkeit vorzubeugen, sind Treppenlifte für Außenanlagen eine sinnvolle Option. Speziell für ältere Menschen sind Lifte eine Sicherheit, um auf vereisten oder mit Schnee bedeckten Treppenstufen nicht auszurutschen.
Worauf sollten Verbraucher bei der Wahl des richtigen Außenlifts achten?
Treppenlifte stehen für den Außenbereich in verschiedenen Arten und Modellen zur Verfügung. Individuelle Voraussetzungen sowie die Nutzungsart entscheiden über die Wahl des jeweiligen Treppenlifts. Sogenannte Hub- bzw. Plattformlifte sind für gehbehinderte Menschen geeignet, die auf Gehhilfen oder gar einen Rollstuhl angewiesen sind. Die Funktionsweise des Hublifts ist mit dem eines Aufzugs vergleichbar, dessen Nutzer vertikal befördert werden. Im Gegensatz dazu bewegen sich Plattformlifte am Treppenverlauf entlang.
In beide Außentreppenlifte ist eine Fläche integriert, die per Rollstuhl oder Rollator einfach befahren werden kann. Wer nicht auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sollte hingegen einen Sitzlift oder klassischen Treppenlift für den Außenbereich nutzen. Diese Liftarten verlaufen am Geländer oder den Treppenstufen entlang. Die Plattform wird bei diesen Konstruktionen um einen Sitz ersetzt.
Der Außenlift: Für alle Witterungsbedingungen gewappnet
Für welches Modell sich gehbehinderte Personen auch immer entscheiden: Die Witterungsbeständigkeit und Sicherheit spielen bei Außentreppenliften eine besonders große Rolle. Die Transportmittel sind ausschließlich für den Außenbereich konzipiert und müssen deshalb Regen, Schnee und Eis standhalten. Deshalb ist eine widerstandsfähige Verarbeitung für die Außentreppenlifte unerlässlich. Ergänzend sollten die Konstruktionen mit robusten und korrosionsbeständigen Materialien ausgestattet sein.
Ist der Außenaufzug eine adäquate Alternative zum Außentreppenlift?
Ein Außenaufzug ist ein sinnvolles Pendant zum Innen- oder Außentreppenlift, wenn ein klassischer Aufzug beispielsweise nicht in Innenräume eingebaut werden kann. Erfahrungsgemäß werden Außenaufzüge an der Fassade montiert, um keine aufwendigen Durchbrüche im Innenbereich des Hauses durchführen zu müssen. Ein Aufzugsschacht wird unmittelbar an der Fassade eines Gebäudes angebracht. Bei der Gestaltung steht es den Kaufinteressenten und Nutzern natürlich frei, die Optik der Aufzüge an die Architektur des Hauses anzupassen. Häufig setzen sich die Schachtwände aus größeren Glasflächen zusammen, so dass der Aufzug im Innenteil des Schachtes stets sichtbar ist. Dadurch erfüllt ein Außenaufzug nicht nur einen funktionellen Zweck, sondern ist darüber hinaus auch schön anzusehen.
Fazit: Maßgeschneiderte Treppenlifte für jeden Bedarf
Für ältere und gehbehinderte Menschen ist ein Treppenlift eine Bereicherung, die nahtlos in den Alltag integriert werden kann. Damit die Lifte höchste Erwartungen erfüllen und unkompliziert in die eigenen vier Wände integriert werden können, ist die helfende Hand eines erfahrenen Konstrukteurs unerlässlich. Spezialisten überprüfen die räumlichen Verhältnisse, um einen Treppenlift nach Maß anzufertigen. Schließlich sind Treppenlifte eine Konstruktion, die die Lebensqualität auf Dauer steigern soll. Doch die Anfertigungen haben ihren Preis. Während ein einfacher Sitzlift für eine gerade Treppe nur einige tausend Euro kostet, sind insbesondere Treppenlifte für den Außenbereich relativ kostenintensiv. Beispielsweise werden Plattformlifte für den Außenbereich mit 12.000 bis 25.000 Euro veranschlagt. Die Preise für einen Außenaufzug belaufen sich sogar auf bis zu 50.000 Euro. Dank finanzieller Fördermöglichkeiten müssen Betroffene diesen Kostenaufwand im Bedarfsfall allerdings nicht allein tragen.
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