Prognosen zufolge wird der Anteil der über 65-Jährigen in Berlin bis 2030 auf 818.000 Personen anwachsen. Und die meisten von ihnen wollen in den eigenen vier Wänden alt werden – selbst als Pflegefall.

Immerhin 1,97 Mio. der 2,9 pflegebedürftigen Menschen im Jahr 2015 wurden zu Hause betreut. Doch das bedarf der Planung. Daher gilt es, Kunden rechtzeitig über die Vorteile und Möglichkeiten von barrierefreien Bädern aufzuklären und über Fördermaßnahmen zu informieren.
Rund 250.000 Menschen verletzen sich jährlich durch Unfälle im Bad, die meisten rutschen in der Badewanne oder Dusche aus. Maßnahmen, die Sicherheit und Komfort gewährleisten, sind also äußerst wichtig – besonders für ältere Menschen. Nachlassende Sehkraft und Reaktionsgeschwindigkeit sowie typische Alterskrankheiten wie Blutdruckschwankungen, Diabetes oder Krampfanfälle können leicht zu Stolperern und Stürzen führen. Da Knochen und Muskulatur nicht mehr so belastbar sind, steigt gleichzeitig die Verletzungsgefahr.
Dennoch sind bisher die wenigsten Wohnungen barrierefrei gestaltet. Über 90 Prozent der Senioren in Deutschland leben in einer standardmäßig ausgestatteten Wohnung. Das liegt unter anderem daran, dass viele Menschen Barrierefreiheit immer noch mit Pflegeheimatmosphäre verbinden. Ihnen gilt es rechtzeitig klar zu machen, dass sich Funktionalität und Stil nicht ausschließen. Kunden, die den finanziellen Aufwand scheuen, werden sich über die Nachricht freuen, dass ein barrierefreier Umbau in Teilschritten vorgenommen werden kann und unter Umständen auch ohne akuten Bedarf vom Staat gefördert wird. Darüber hinaus ist ein barrierefreies Bad für Eigentümer eine gute Investition in die Zukunft, da sich der Immobilienwert erhöht.
Das A und O der Barrierefreiheit: die Raumgestaltung
Die Anforderungen an barrierefreies Bauen im Wohnungsbereich sind in der DIN 18040-2 festgelegt. Kunden, die für ihren Badumbau einen KfW-Kredit nutzen, sind zur strikten Einhaltung dieser DIN verpflichtet. Auch wenn nach dieser Richtlinie ein barrierefreies Bad nicht zwangsläufig rollstuhlgerecht sein muss, erfordert es doch größere Bewegungsflächen vor den Sanitärobjekten als ein Standardbad. Als barrierefrei gilt eine Fläche von 120 x 120 cm, für einen rollstuhlgerechten Ausbau sind Bewegungsflächen ab 150 x 150 cm erforderlich. In Berliner Altbauten kann das problematisch werden, deshalb sollte bei umfangreichen Umbauten über eine Badvergrößerung nachgedacht werden. Doch auch in kleinen Bädern mit einer Grundfläche von knapp 3,5 qm kann die geschickte Anordnung und Auswahl von Sanitärelementen zu ausreichender Bewegungsfläche verhelfen.
Zeitlos schön: die barrierefreie Dusche
Barrierefreie Duschen sind dank ihrer großzügigen, offenen Gestaltung inzwischen auch bei jüngeren Menschen sehr beliebt. Moderne Produkte wie großflächige Fliesen, superflache Duschwannen, Glaswände und innovative Duschpaneele unterstützen den Trend. Um als barrierefrei durchzugehen, darf der Niveauunterschied der Duschwanne zum umliegenden Boden maximal 2 cm betragen.
Sicher und bequem: barrierefreie Badewannen
Da hohe Badewannenränder im Alter zum unüberwindlichen Hindernis werden können, gibt es neben barrierefreien Wannen mit Einstiegstüren auch separate Einstiegstüren, die sich schnell und preisgünstig in nahezu jede Badewanne einbauen lassen. Bietet das Bad nicht genügend Platz für Dusche und Wanne, empfiehlt sich eine sogenannte Duschbadewanne, die beide Anwendungen erlaubt und ebenfalls mit einer Tür für den leichten Einstieg ausgestattet ist. Menschen mit Bewegungseinschränkungen fühlen sich meist in einer Sitzbadewanne mit Einstiegstür am wohlsten. Manche Modelle können sogar mit höhenverstellbaren Sitzflächen punkten. Darüber hinaus sind Sitzwannen platzsparend – beim Umbau oft ein schlagendes Argument. Wer sich nicht von seiner alten Badewanne trennen will, kann den Einbau eines Wannenliftes erwägen. In jedem Fall sollten aber Haltegriffe neben der Wanne für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Tiefer gelegt: barrierefreie Waschbecken und -tische
Damit Senioren vor dem Waschbecken sitzen können, ist eine Einbauhöhe von 80 bis 85 cm für den Waschtisch ideal. Die aktuelle Norm definiert die ausreichende Beinfreiheit mit einer Mindesttiefe von 55 cm und einer Breite 90 cm axial zum Waschtisch gemessen. Die Mindesttiefe ist allerdings nur im Fußbereich bis zu einer Mindesthöhe von 35 cm erforderlich. Darüber gilt eine Tiefe von 30 cm als ausreichend. In Mehrgenerationenbädern lohnt es sich, über einen höhenverstellbaren Waschtisch nachzudenken, damit alle das Waschbecken nach Belieben nutzen können – gegebenenfalls sogar im Rollstuhl. Ein Unterputzsiphon oder ein Flachaufputzsiphon gibt zusätzlich Beinfreiheit.
Höher gehängt: barrierefreie Toiletten
Herkömmliche Toiletten sind oft zu niedrig sind und bereiten älteren Menschen Probleme beim Hinsetzen. Hänge-WCs dagegen können problemlos auf die in der DIN 18040-2 geforderte Höhe von 46 bis 48 cm gebracht werden. Im barrierefreien Bad muss außerdem ein Mindestabstand von 20 cm zwischen WC und Wand sowie anderen Sanitärobjekten eingehalten werden. Darüber hinaus schreibt die Norm Stützgriffe an beiden Seiten eines barrierefreien WCs vor, die überdies hochklappbar sein müssen. Sowohl die Spülung auch das Toilettenpapier sollten im Sitzen bedient bzw. erreicht werden. Eine komfortable Lösung für Menschen mit starken Bewegungseinschränkungen ist ein Dusch-WC.
Sie denken über ein barrierefreies Bad nach? Suchen Sie sich für die Planung unbedingt fachkundige Beratung – zum Beispiel bei Bergmann & Franz. Als Großhandel für Sanitär, Heizung und Fliese hält das Berliner Traditionsunternehmen nicht nur hochwertige, barrierefreie Produkte vor, es beschäftigt auch bestens ausgebildete Fachberater, die Sie bei der Planung unterstützen. Am besten vereinbaren Sie unter der Telefonnummer (030) 26 08-0 gleich einen Termin in der Ausstellung von Bergmann & Franz, denn eine solche Beratung erfordert etwas Zeit.