An einer Inkontinenz leiden rund neun Millionen Menschen in Deutschland – Inkontinenz ist also kein Einzelfall und sollte auch kein Tabuthema sein. Doch was ist Inkontinenz genau?

Die Ursache von Inkontinenz
Unsere Ausscheidungen können wir dank eines fein abgestimmten Systems kontrollieren. In diesem System spielen Schließ-, Blasen- und Beckenmuskulatur eine zentrale Rolle. Aber auch das Gehirn, verschiedene Nerven und das Rückenmark sind beim Gang zur Toilette beteiligt. Unsere Harnblase muss dabei zwei Aufgaben erfüllen, damit wir unseren Urin zurückhalten können. Zum einen muss sie Urin speichern können. Dabei ist der Blasenmuskel entspannt. Nur im entspannten Zustand kann sich die Blase ausdehnen und Urin aufnehmen. Um zu verhindern, dass der gesamte Urin nicht sofort wieder durch die Harnröhre abfließt, muss der Schließmuskel angespannt sein. Zum anderen muss sich die Blase auf den Wunsch ihrer Besitzerin bzw. ihres Besitzers entleeren können.
Ist das Zusammenspiel von Gehirn, Nerven, Rückenmark und Muskulatur gestört, kann es zu Inkontinenz kommen. Eine Stuhlinkontinenz beginnt meist mit dem unkontrollierten Entweichen von Darmgasen. Bei einer schweren Stuhlkontinenz können Betroffene flüssigen, in seltenen Fällen sogar festen Stuhl nicht mehr kontrolliert ablassen. Bei einer Harninkontinenz unterscheidet man zwischen einer Drang- und Belastungsinkontinenz sowie einer Mischform aus beiden. Bei einer Dranginkontinenz spüren Betroffene immer wieder einen großen Druck, Harn ablassen zu müssen, obwohl die Blase noch nicht gefüllt ist. Bei einer Belastungsinkontinenz hingegen lassen Betroffene unkontrolliert Urin ab, wenn sich der Druck im Bauchraum erhöht, zum Beispiel beim Heben von schweren Dingen.
Inkontinenz – Was kann man dagegen tun?
Bei einer Harninkontinenz können Inkontinenzprodukte, Medikamente, die richtige Ernährung und manchmal ein operativer Eingriff helfen. Allerdings kann man die Blase auch trainieren und so unkontrolliertes Urinieren teilweise verhindern. Bevor man sich für eine medikamentöse Therapie der Krankheit entscheidet, sollte man konservative Maßnahmen probieren.
Miktionstagebuch – Inkontinenz Tagebuch
Um herauszufinden, wie sich die Blase in verschiedenen Situationen verhält, hilft es, Tagebuch zu führen. Im Gesina Gesundheitstagebuch können Sie ganz einfach Ihr Befinden und mögliche Beschwerden dokumentieren. Vermerken Sie in der App, wie viel Flüssigkeit Sie zu sich nehmen und wie viel Urin Ihr Körper im Gegenzug abgibt. Indem Sie außerdem Tagebuch über die Einnahme von Medikamenten sowie über Ihre Schlafgewohnheiten und Trainingseinheiten führen, gelingt es Ihnen einen ganzheitlichen Überblick über Ihren Körper zu bekommen. Das Gesundheitstagebuch hilft Ihnen und Ihrem Arzt, schneller die Ursache von Problemen oder Unwohlsein zu erkennen und zu bekämpfen. Achten Sie darauf, regelmäßig auf die Toilette zu gehen. Vermeiden Sie es, vorbeugend zu gehen, da Sie durch dieses Verhalten die Blase in die entgegengesetzte Richtung erziehen. Versuchen Sie es zu halten: Häufig ist der Blasendrang zwar heftig, lässt aber schnell wieder nach. Vergrößern Sie langsam die Pausen zwischen den Toilettengängen.
Beckenbodentraining gegen Inkontinenz
Ein geschwächter Beckenboden kann bei Jung und Alt nicht nur ein Druckgefühl im Unterbauch, ein Fremdkörpergefühl oder Kreuz- und Rückenschmerzen verursachen, sondern auch zu Harninkontinenz führen. Ein gestärkter und intakter Beckenboden hingegen unterstützt beim Heben von Gegenständen und sorgt dafür, dass wir dabei keinen Harn oder Stuhl verlieren. Trainieren Sie also Ihren Beckenboden wie zum Beispiel mit der Übung „Beckenbodenlift“. Bei dieser Übung spannen Sie sitzend den Beckenboden an und lassen ihn dann wieder locker. Besonders praktisch an dieser Übung ist, dass Sie sie unbemerkt in der Bahn, dem Auto oder im Büro machen können.
Inkontinenzmaterial – Diese Inkontinenzprodukte helfen
Neben diversen Therapiemöglichkeiten stehen eine Vielzahl an Inkontinenz Hilfsmittel zur Verfügung. Generell bieten Inkontinenzprodukte den Vorteil, dass diese sehr diskret und bequem in der Anwendung sind. Normalerweise sind Inkontinenzartikel leicht zu wechseln, verleihen ein trockenes Tragegefühl und verhindern Geruchsbildung. Zu den Inkontinenzprodukten zählen unter anderem Inkontinenzslips, Inkontinenzeinlagen und -vorlagen, Inkontinenzhosen, auch Windeln genannt, Urinflaschen und Bettschutzeinlagen. Welches Inkontinenzprodukt für Sie geeignet ist, hängt von der Form der Inkontinenz und auch der Stärke ab. Inkontinenzprodukte können Sie in Ihrem Alltag generell unterstützen, Ihnen Sicherheit geben, sich frei zu bewegen und dafür sorgen, dass Sie sich wohler fühlen. Finden Sie heraus, mit welchem Inkontinenzhilfsmittel Sie sich am wohlsten fühlen.
Inkontinenz – Was hilft noch?
- Schonen Sie sich bei körperlicher Belastung und heben nicht aus dem Rücken, sondern aus den Knien.
- Lassen Sie sich Zeit auf der Toilette. Weder pressen noch das Unterbrechen des Harnstrahls wirken sich positiv auf die Beckenbodenmuskulatur aus.
- Reduzieren Sie Ihr Gewicht. Zusätzliche Kilos belasten den Beckenboden und machen Sie anfällig für andere Erkrankungen.
- Bleiben Sie aufrecht. Die richtige Körperhaltung entlastet den Rücken und den Beckenboden.
- Treiben Sie Sport. Körperliche Bewegung fördert die Durchblutung und kann sich positiv auf die Blase auswirken. Vermeiden Sie Sportarten, die den Beckenboden belasten wie Aerobic oder Joggen. Bevorzugen Sie Sportarten wie Yoga oder Schwimmen.
Im Gesina Shop können Sie zahlreiche Inkontinenzprodukte entdecken und sich noch weiter über das Thema Inkontinenz informieren.